Die Untersuchung der Gegensätze und Relationen zwischen innerer und
äußerer Wahrnehmung und die damit einhergehenden Veränderungsprozesse
gehören zu den Themenkomplexen, die Viola Bendzko in ihrer
künstlerischen Arbeit behandelt.
Durch serielles Arbeiten wird
das Interesse der Künstlerin am Prozesshaften deutlich. Es entstehen so
nicht nur im einzelnen Bild, sondern auch in den Werkreihen vielfältige
kleine Geschichten.
Als Wegeskizzen und Gefühlsnotizen schlagen Sie dem Betrachter
Sichtweisen vor und ermuntern ihn geradezu, eigene Geschichten zu
entdecken und zu sehen. Der Austausch zwischen Bild oder Bildserie und
dem Betrachter impliziert eine stete visuelle Veränderung, die eine
andere Wahrnehmung und damit den Dialog nach Außen öffnet.
Die Werke sind unbegrenzt und objektartig, lasziv und reliefartig zugleich.
Die
Künstlerin benutzt verschiedene malerische Techniken, womit Sie nicht
nur einen materiellen Reiz, sondern auch ein inhaltliches Changieren
erzielt.
Im Verborgenen der Farbe liegen die realen Anlässe für die
Bildwerdung, und es kommen Figuren oder Porträts zum Vorschein, die
sich als ursprüngliche Gegenständlichkeit unter den Farbschichten nicht
mehr verstecken können. Sie erscheinen als kleine Geheimnisträger, die
zum einen Fragen an die Situation stellen und zum anderen zu neuen
Blickachsen und Bildkonstellationen führen.
© Constanze Musterer Kunsthistorikerin MA Berlin